Allgemeine Informationen

    Auf unserer anästhesiologischen Intensivstation (ITII) mit insgesamt 22 Einzelzimmern betreuen wir pro Jahr über 1.600 Patienten aller Fachbereiche des Universitätsklinikums Essens. Wir bieten dabei hochqualitative, universitäre Intensivmedizin mit einem umfassenden Diagnostik- und Therapiespektrum an. Neben hochmoderner Standardüberwachung und Beatmungsmöglichkeit an jedem Bettplatz, stehen verschiedene spezielle Verfahren zur erweiterten Überwachung, Diagnostik und Therapie zur Verfügung.

    Unser Behandlungsschwerpunkt umfasst die intensivmedizinische Betreuung von Patienten mit schwersten Verletzungen sowie die Versorgung von Patienten mit Organversagen. Außerdem übernehmen wir die perioperative Betreuung von Patienten mit relevanten Vorerkrankungen oder nach ausgedehnten operativen Eingriffen. Ein besonderer Schwerpunkt unserer intensivmedizinischen Arbeit stellt die Versorgung von Patienten mit einer schweren Erkrankung der Lunge in unserem ARDS- & ECMO-Zentrum dar. Bei Bedarf übernehmen wir auch Patienten von auswärtigen Krankenhäusern, sofern die erforderlichen diagnostischen und/oder therapeutischen Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen oder ausgeschöpft sind.

    Unsere Intensivstation ist fest integriert in das Notfallversorgungskonzept des Universitätsklinikums Essen (UKE) und behandelt Notfallpatienten aller Fachdisziplinen: wir sind für die innerklinische Notfallversorgung zuständig, betreuen den traumatologischen Schockraum und besetzen einen Intensivtransportwagen.

    Die Versorgung unserer Intensivpatienten erfolgt in einem interprofessionellen, hochspezialisierten Intensivteam, um das bestmögliche Behandlungsergebnis zu erzielen. Intensivmedizin unterscheidet sich dabei deutlich von der Versorgung auf einer normalen Station. Dazu stehen uns mehr Personal und mehr schützende Technik zur Verfügung, als auf einer Normalstation des Universitätsklinikums. Wir sind uns dabei bewusst, dass der Intensivaufenthalt für Patienten und Angehörigen eine hohe emotionale Belastung darstellt. Wir stehen Ihnen gerne jederzeit beratend zur Verfügung.

    Für Patienten

    Hier erfahren Sie mehr zu Kontakt, Aufenthalt und Besuch auf unserer anästhesiologischen Intensivstation

    Ansprechpartner

    PD Dr. med.
    Frank Herbstreit

    Stellvertretender Klinikdirektor, Bereichsleitung Intensiv- und Notfallmedizin, Lehrkoordinator

    PD Dr. med.
    Simon Dubler, MHBA, EDAIC

    Oberarzt, Bereichsleitung Intensivmedizin

    Markus Wecking

    Stationsleitung ITII, Krankenpfleger, Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie, Palliativ Care

    Dr. med.
    Florian Espeter

    Facharzt, Schwerpunkt Intensivmedizin

    Unser Intensivteam

    Eine Intensivstation ist ein Ort, an dem Patienten intensiv behandelt, gepflegt und überwacht werden. Das Kernteam einer Intensivstation besteht dabei aus qualifizierten Ärzten und Pflegekräften, die ausschließlich auf der Intensivstation beschäftigt sind.

    Wir sind stolz auf unser junges, motiviertes interdisziplinäres und interprofessionelles Team.

    Die Intensivstation wird von zwei Oberärzten mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle Intensivmedizin“ geleitet. Im ärztlichen Dienst sind rund um die Uhr mindestens zwei erfahrene Ärztinnen und Ärzte im Schichtdienst anwesend. Im Tagesverlauf wird das Ärzteteam zusätzlich durch zwei Fachärzte verstärkt. Darüber hinaus steht im Nachtdienst und am Wochenende ein Oberarzt mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle Intensivmedizin“ im Rufdienst zur Verfügung. Unser ärztliches 4-Schicht-Modell ermöglicht ausreichende Überlappungszeiten für Übergaben und ausführliche Visiten mit Ausbildungscharakter. Es erfolgen täglich zwei oberärztliche Visiten und zweimal wöchentlich eine Chefarztvisite.

    Das Pflegeteam besteht aus einem hohen Anteil fachweitergebildeter Kolleginnen und Kollegen. Im 3-Schicht-Betrieb wird eine 1:2 Betreuung unserer Patienten gewährleistet. In Fällen mit besonders hohem Pflegeaufwand (z.B. Sepsis, ARDS, Multiorganversagen) ist auch eine 1:1 Betreuung möglich. Für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt eine strukturierte Einarbeitung.

    Ein Team von medizinischen Fachangestellten sind eine große Unterstützung für die Pflegekräfte und Ärzte bei organisatorischen und administrative Belangen. So unterstützen sie beispielsweise bei der Wartung der Point-of-Care-Diagnostik wie z.B. Blutgasanalyse, Rotationsthrombelastometrie und vielem mehr.

    Ergänzt wird das Team der Station durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Radiologie, hier findet täglich eine Demonstration durch eine erfahrene Oberärztin oder einen Oberarzt im stationseigenen Konferenzraum statt. Bei Bedarf stehen Kolleginnen und Kollegen aller am UKE vertretenen Fachabteilungen zur Mitbeurteilung der Patienten zur Verfügung. Zwei Mal pro Woche erfolgt eine infektiologische Visite mit Beteiligung des Instituts für Mikrobiologie und der Apotheke. Regelmäßig stehen wir im Austausch mit dem Ethik-Komitee und führen ethische Fallbesprechungen durch.

    Qualifiziert und spezialisiert.
    Lernen Sie unser Team kennen!

    Unsere Intensivpflege

    Intensivpflege geht rund um die Uhr.

    Die Intensivpflege ist ein sehr umfangreiches Tätigkeitsgebiet. Unser Ziel ist ein hohes Maß an Patientensicherheit und Versorgungsqualität bei der Versorgung von intensivpflichtigen Patienten. Dabei stehen der Patient und seine Pflege für uns an erster Stelle. Eine eng verknüpfte interprofessionelle Zusammenarbeit zeichnet unsere tägliche Arbeit aus und schafft gemeinsame patientenorientierte Prozesse auf höchstem medizinischen Niveau.

    Zahlen und Fakten

    Alle 22 Bett- und Arbeitsplätze sind identisch ausgestattet. Alle Zimmer verfügen über Geräte zur invasiven und nicht-invasiven Beatmung sowie Infusionstechnologie der neuesten Generationen. Die Überwachung der Patienten erfolgt mit modernster Monitoranlage. Zur Mobilisation und Transfers stehen spezielle Patientenliftsysteme zu Verfügung.

    Die großen Einzelzimmer verfügen alle über viel Tageslicht und sind patientenfreundlich gestaltet. Für Angehörige stehen ein eigener Wartebereich und ein Besprechungsraum zur Verfügung.

    Auf unserer Station steht ein breites Spektrum an Diagnostik- und Therapieoptionen zur Verfügung. Der Einsatz der verschiedenen Techniken wird für jeden Patienten individuell geplant. Dabei kann an jedem Bettplatz ein Patient beatmet sowie die Herz- Kreislauffunktion kontinuierlich überwacht werden.

    Folgende Auswahl an erweiterter Diagnostik steht uns darüber hinaus zur Verfügung:

    • Erweitertes hämodynamisches Monitoring und Überwachung des Kreislaufes (PiCCO, Rechtsherzkatheter (PAK, Pulskonturanalyse)
    • Erweitertes Beatmungsmonitoring (Impedanztomographie)
    • Erweitertes Neuromonitoring (Gewebeoxymetrie (NIRS), EEG, und Sedierungstiefenmessung, elektrophysiologische Diagnostik)
    • Durchführung bildgebender sonographischer Verfahren (Abdomen-, Pleura- und Gefäßsonografie, Gefäßduplexsonographie, transkranielle Dopplersonographie)
    • Transthorakale und transösophageale Echokardiographie
    • Bronchoskopie zur diagnostischen und interventionellen Endoskopie
    • Mikrobiologisches Monitoring
    • „Point-of-Care“-Diagnostik: Blutgasanalyse, ACT-Messung, Rotationsthrombelastometrie
    • digitale Röntgenanlage

    Die etablierten erweiterten Therapieverfahren umfassen u.a.:

    • Differenzierten Beatmung bei ARDS (inkl. Ilomedin-/NO-Inhalationstherapie)
    • Verfahren zur inhalativen Sedierung
    • Extrakorporaler Lungenersatz / Membranoxygenierung (veno-venöse- und veno-arterielle ECMO)
    • Unterstützung der Kreislauffunktion (IABP, Rechts- und Linksherz-Assist-Device und ECLS)
    • Kinetische Therapie (dorso-ventrale Wechsellagerung)
    • Kontinuierliche Verfahren bei Nierenfunktionsstörungen (Hämodialyse und Hämofiltration, ggf. mit Citrat-Antikoagulation) oder bei Leberversagen
    • Therapeutische Hypothermie
    • Temporäre Herzschrittmacher
    • Perkutane Dilatationstracheotomie (PDT)
    • Steuerung der Sedierung und Schmerztherapie an Hand von Scores (RASS, Numerische Schmerzskala) und Messungen (pEEG), Delirmanagement

    Auf unserer Intensivstation bilden wir Weiterbildungsassistenten zum Facharzt bzw. zur Fachärztin für Anästhesiologie im Rahmen einer einjährigen Rotation aus. Zusätzlich bilden wir Fachärztinnen und Fachärzte zur Erlangung der Zusatzbezeichnung „Spezielle Intensivmedizin“ aus. Unser 4-Schicht-Modell ermöglicht eine ausreichende Überlappungszeit für Übergaben und ausführliche Visiten mit Ausbildungscharakter.

    Nach einer strukturierten Einarbeitung erfolgt der Einsatz im Schichtdienst, flankiert von Lehrvisiten, Fallbesprechungen, täglichen Röntgendemonstrationen und zwei wöchentlichen mikrobiologischen Visiten im Rahmen unseres ABS Programms. Im Rahmen der Zusatzweiterbildung „Spezielle Intensivmedizin“ sind Fachärzte auf Station eingesetzt, die unter Anleitung eines erfahrenen Oberarztes Abschnitte der Station selbständig versorgen.

    Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist zudem zertifiziertes Ausbildungszentrum für Ultraschall. Auf der Intensivstation wird neben der Echokardiographie (transösophageal, transthorakal) und der Sonographie der Lunge, auch die Untersuchung der anderen Organe und Gefäße (inkl. transkraniellem Doppler) gelehrt.

    Die Fachweiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie wird durch die Bildungsakademie am UKE ausgerichtet. Jedes Jahr ermöglichen wir hierbei bis zu 3 Pflegefachkräften die Teilnahme an der hausinternen integrativen Fachweiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie. Wir leisten hierbei einen wichtigen Teil der praktischen Ausbildung während der Fachweiterbildung. Gemeinsam ermitteln wir den Lernbedarf der weiterzubildenden Kolleginnen und Kollegen, um deren individuelle Lernziele festlegen zu können. Hierbei legen wir großen Wert auf ein persönliches Feedback.

    Ziele der Fachweiterbildung:

    • selbstständig Wissen und Können in der Intensivmedizin anzuwenden und lösungsorientiert zu handeln
    • Veränderungen am Patienten frühzeitig zu erkennen und gezielt Maßnahmen einzuleiten, die eine Verschlechterung des Zustandes verhindern
    • die pflegerischen Bedürfnisse des Patienten individuell zu erfassen und die Pflege kompetent zu planen und zu evaluieren
    • detaillierte Kenntnisse über die Stationsabläufe und -strukturen zu erlangen und diese bei der individuellen Planung der Pflege zu berücksichtigen